Auszug aus der 1. August-Ansprache von Thomas Aeschi, Nationalrat ZG und Chef der SVP-Bundeshausfraktion

Über eine ganz wichtige Weichenstellung können Sie am 26. September 2021 an der Urne entscheiden. Mit der Vorlage «Ehe für alle inklusive Samenspende für lesbische Paare» will die Mehrheit im Parlament, dass der Begriff «Ehe» neu nicht mehr nur für eine «auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaft von Frau und Mann» gilt, sondern auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden soll, womit auch gleichgeschlechtliche Paare Zugang zum Adoptionsverfahren erhielten. Zudem soll neu auch die Samenspende für lesbische Paare zugelassen werden, womit in Zukunft tausende von Kindern erst als 18-Jährige erfahren werden, wer ihr leiblicher Vater ist. Und schliesslich ist heute schon sicher, dass als nächstes Forderungen wie die ethisch inakzeptable Leihmutterschaft oder sogar die Samenspende für Singles ohne Partner kommen werden.

è Während die JUSO die Ehe schon längst abschaffen will und die Jungfreisinnigen die Ehe durch eine sogenannte «Verantwortungsgemeinschaft» ersetzen und auch polygame Beziehungen erlauben will, stellt sich die SVP diesen Forderungen entschieden dagegen. Selbstverständlich steht es jedem Menschen frei, mit wem er sein Leben teilen will, aber mit der sog. «eingetragenen Partnerschaft» gibt es für gleichgeschlechtliche Partnerschaften seit 2007 einen rechtlichen Rahmen. Erinnern wir uns an Jeremias Gotthelf: «Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland». In diesem Sinne bitte ich Sie, den Wert der Familie wertzuschätzen, die Familie als Keimzelle der Gesellschaft zu schützen und ich empfehle Ihnen wärmstens im September deutlich Nein zur «Ehe für alle inklusive Samenspende für lesbische Paare» zu stimmen!

Diese drei Entwicklungen – die getrennte Besteuerung von Frau und Mann («Individualbesteuerung»), der weitere Ausbau der staatlichen Kinderbetreuung und die Verwässerung des Ehebegriffs und die Einführung der Samenspende für gleichgeschlechtliche Paare – machen mir grosse Sorgen, denn es wird ein gemeinsames gesellschaftliches Ziel verfolgt: Die Werte und die Traditionen unserer Heimat, die gewöhnlich in der Familie vermittelt werden, sollen Schritt für Schritt aufgeweicht werden. Werte, die bisher einen grossen Stellenwert in unserer Gesellschaft hatten – Eigenverantwortung, Disziplin, hartes Arbeiten und Gottvertrauen – werden zunehmend belächelt. Eine gewisse Selbstgefälligkeit, Sorglosigkeit und Übermut machen sich breit. Weil es der Schweiz schon seit längerem wirtschaftlich gut geht, wird angenommen, dass das so bleibt. Eine solche Entwicklung, bei der vertraute und erprobte Grundsätze absichtlich durch sog. «progressive» Denkweisen verdrängt werden, erachte ich als sehr gefährlich. Auch bei diesem Thema, geschätzte Damen und Herren, müssen wir uns wehren, wenn wir uns nicht von unseren tiefen Schweizer Wurzeln trennen lassen wollen!