Medienmitteilung des Abstimmungskomitees «Nein zur Ehe für alle»

Der «queere» Verein Zurich Pride wirbt breitflächig für eine grosse Demonstration, die unter dem Motto «Trau dich – Ehe für alle JETZT!» am 4. September in Zürich stattfinden soll. Auf den Inseraten und Plakaten prangen auch die Logos namhafter Firmen und Medien. «20 Minuten» und Co. verletzen damit selbst gesetzte Fairness-Standards und machen sich zur Partei in einem Abstimmungskampf. Ist ein fairer Abstimmungskampf noch möglich, wenn reichweitenstarke Forumsmedien Abstimmungskampagnen unterstützen und angeblich neutrale Firmen diese offenbar mitfinanzieren?

Als zahlreiche Firmen rund um den Globus während des «Pride Month» ihre Logos regenbogenfarbig machten, brachten diese bei kritischen Rückfragen jeweils deutlich zum Ausdruck, dass damit «kein politisches Statement» verbunden sei. Man wolle lediglich ein Zeichen für Toleranz gegenüber der LGBT-Community setzen. Was die in die «Causa Zurich Pride» verwickelten Unternehmen und Medien betrifft, sind solcherlei Lippenbekenntnisse allerdings absolut unglaubwürdig. Auch teure PR-Abteilungen können hier schlicht nichts mehr beschönigen: Hier wurde eine klare Grenze überschritten.

Zurich Pride verbreitete öffentlich Werbung mit der Botschaft «Trau Dich – Ehe für alle JETZT!». Gleich darunter prangen die Logos des Pharmazie- und Biotechnologieunternehmens GILEAD («Gold-Partnerschaft»), der öffentlich-rechtlichen Zürcher Kantonalbank mit Staatsgarantie, der mit Staatsgeldern geretteten Grossbanken Credit Suisse und UBS, sowie des Unternehmens Johnson & Johnson (alle «Silber-Partnerschaft»). Als offizielle Medienpartner aufgeführt werden «20 Minuten», «Radio 24» und «Virgin Radio Switzerland».

Gerade die genannten «Medienpartner», obwohl keine staatlichen Institutionen, büssen mit ihrer plumpen Parteinahme für eine kontrovers diskutierte Abstimmungsvorlage massiv an Glaubwürdigkeit ein. Wie wollen solche Medien im Abstimmungskampf objektiv berichten, wenn sie sich derart einseitig positionieren? Nicht zuletzt stossen sie einen Grossteil ihrer Konsumenten vor den Kopf, die von ihnen nebst Unterhaltung ausgewogene Berichterstattung erwartet.

Die von Unternehmen und Medien mitgetragene Abstimmungspropaganda von Zurich Pride ist nur eines der prekärsten Beispiele voreingenommener Parteinahme für die «Ehe für alle». Das Abstimmungskomitee «Nein zur Ehe für alle» beobachtet leider seit Monaten, wie vor allen Journalisten – es gibt sie in fast allen Verlagshäusern – ihre Rolle vermehrt mit derjenigen eines «Ehe für alle»-Aktivisten verwechseln. Dass sich sogar gestandene Unternehmen an diesen politischen Kampagnen beteiligen, ist nur noch enttäuschend und irritierend. Leider sind dies keine guten Aussichten auf einen fairen demokratischen Diskurs in den kommenden Wochen.

Wir erwarten, dass sich die genannten Medien auf ihren Kernauftrag besinnen und sich von politischer Vereinnahmung distanzieren. Von den «Gold- und Silberpartnern» der Zurich Pride erwarten wir, dass sie die Höhe ihres finanziellen Engagements für diese Veranstaltung – und damit für «Ehe für alle»-Propaganda – vollständig offenlegen. Jedem Bürger und jeder Bürgerin steht es danach frei zu entscheiden, in welchem Rahmen sie mit diesen Firmen noch eine wirtschaftliche Beziehung eingehen möchten.

Abstimmungskomitee «Nein zur Ehe für alle»